Verteufelt, geliebt – kaum ein Gebrauchsgütergegenstand weckt so starke Emotionen wie das Automobil. Warum eigentlich? Eine Spurensuche.
Autofahren.
Das Auto ist ein Teil unseres Zuhauses, das wir mitnehmen. Das erklärt viel vom Verhalten auf der Strasse, aber auch von der Vorliebe für das Auto als Verkehrsmittel.
Die Bedeutung des Automobils
Neider (und das sind vorwiegend Sozialisten oder grüne Sozialisten) werfen Autobesitzern immer vor, das Auto als reines Statussymbeol, der Bequemlichkeit wegen oder zum Spass zu haben. Und überhaupt, 90% des Autolebens stehe das Vehikel eh bloss rum, dann könne man ebensogut drauf verzichten.
Die Wahrheit ist aber etwas komplexer:
Auto als Statussymbol. Ja, stimmt, für viele Menschen (vor allem die von den Sozialisten so geliebten Zuwanderer) ist der Besitz eines eigenen Autos etwas Erstrebenswertes. Soziologisch gesehen ist das Auto nämlich ein Teil unseres Zuhauses, das wir mitnehmen mit uns. Wir zeigen damit, dass wir etwas erreicht haben (oder wir gaukeln der Umwelt den Erfolg vor, weshalb das Auto gerne der Kompensation dient. Was auch den hohen Anteil an Leasing-Fahrzeugen gerade bei jungen Fahrern erklärt). Aber ehrlich: 90% haben ein Auto, weil sie damit schneller zur Arbeit kommen, bis zum Arbeitsplatz noch die "Ruhe" ihres Zuhauses geniessen können und flexibler sind. Der ÖV (in der Schweiz) ist eine tolle Alternative, pünktlich, preisgünstig (subventioniert vom Auto, übrigens), gut verfügbar - wenn da nicht die vielen anderen Menschen wären. Oder weil man mit dem Auto besser einkaufen kann, flexibler die Ferien geniessen, besser zum Hobby kommt oder weil es bequem ist - und Bequemlichkeit ist eben ein wichtiger Teil der Work-Life-Balance. Nicht zu vergessen dass es ohne Autos keine Wirtschaft gäbe, keine Handwerker, keine Lieferdienste und und und.
Auto als Spassmobil. Stimmt! Gutes Design kann Freude bereiten, sei es bei der Architektur (weshalb schwärmen alle vom Jugendstil?), der Kleidung, dem Schmuck - und dem Auto. Gepaart mit guter Funktionalität/Technik bereitet ein Auto Freude. Der Anteil Oldtimer und Sportwagen ist in kaum einem Land so hoch wie in der Schweiz. Aber wer Freude an seinem Auto hat, der pflegt es, der fährt wenig damit (schon gar nicht im Winter) und - ich wage mal eine kühne Behauptung - belastet die Umwelt vermutlich weniger als ein Lastenfahrrad mit Lithium-Ionen-Akku... Mit dem Ford Fiesta, dem Opel Astra Kombi oder dem VW Golf fährt kaum jemand zum Spass rum.
Geschichte Auto
Mobilität für alle. Das meistverkaufte Automodell in der Schweiz im vergangenen Jahr (2023) war der Tesla Model Y mit fast 6'200 Fahrzeugen. Was sagt uns das? Nebst dem, dass Elektro-Autos dank leistungsfähigen Akkus durchaus alltagstauglich geworden sind sagt das vor allem, dass das Auto in der Wahrnehmung der Menschen seine Position geändert hat.
Ganz am Anfang war es von Peugeot ein Elektroauto, dann kam Bertha Benz und ratterte mit dem erste Benziner durch die Gegend. Das Auto war ein Spielzeug für die Reichen und ein paar Spinner. Und blieb es lange - bis Henry Ford die Autoindustrie revolutionierte und mit dem Fliessband ein Auto für eine breitere Schicht erschwinglich machte. Und damit auch die Begierde der Masse weckte, selbst diese Unabhängigkeit, diese mobile Freiheit und dieses Statussymbol zu besitzen.
Die Sozialisten des Dritten Reichs und der DDR nutzten diese Sehnsucht mit einem "Volkswagen" oder dem Trabi als Belohnung und als Zeichen ihres Einsatzes für das Volk. Die Marktwirtschaft und das daraus resultierende Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg machten es aber einfacher: Wer fleissig war, konnte sich ein Auto leisten, bald ein besseres, bald ein Auto frisch ab Werk und dann ein sogar ein aussergewöhnliches.
Heute ist das Auto - trotz massiver technischer Fortschritte - durch die Ökosozialisten in Verruf geraten. Es gilt als DER Umweltschmutzer überhaupt. Was natürlich Blödsinn ist. DER Umweltverschmutzer überhaupt ist der Mensch an sich, seine blosse Existenz bzw. die tatsache, dass er sich exponential auf der Erdoberfläche vermehrt. Und dabei die Ressourcen zu Land und zu Wasser schneller aufbraucht, als er sie vernünftig regenerieren kann. Da hilft auch der Elektroantrieb nichts, der in der Herstellung der Batterien fast so schmutzig ist wie der Verbrenner. Aber mit dem Elektro-Auto kann man wenigstens den Anschein erwecken, zu den Guten zu gehören.
Morgen wird es immer noch Autos geben. Allerdings wird uns der (sozialistische) Staat die Geschwindigkeit automatisch begrenzen, die Kilometerleistung pro Jahr vorschreiben und es wird wieder ein Luxusgut wie zu Beginn sein: Zwar nicht in der Anschaffung, aber in der Besteuerung. Verbrenner wird es nur noch als Rarität geben, das Benzin im Baumarkt kostet dann CHF 5.-/Liter. Wobei vermutlich die Akkus deutlich besser, günstiger, sicherer und leichter sein werden als heute. keine Metall-Säure-Akkus mehr, vllt. etwas Organisches, ich weiss es nicht.
Fazit
Das Auto ist Teil unseres Lebens. Zwar verzichten bereits 20% bis 30% der Jugendlichen auf einen Führerschein, meist aber aus urbanen Räumen, wo der ÖV perfekt organisiert ist. Fliegen tun sie trotzdem. Aber die Faszination, etwas zu bewegen, was das x-fache unserer natürlichen geschwindigkeit erreicht, die Freiheit, sich in alle Winkel nah und fern zu begeben, ohne Einschgränkungen durch Fahrpläne, Wetter oder Gepäck, die wird bleiben. Egal mit welchem Antriebskonzept.
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